Stellen Sie sich vor, Sie kommen an einem eisigen Wintermorgen ins Büro und freuen sich auf Ihren warmen Arbeitsplatz. Stattdessen spüren Sie aber schon nach 5 Minuten, dass weder die Finger noch die Füße warm werden wollen und Sie am liebsten Ihre Jacke anbehalten möchten. Im Sommer kann es dann ähnlich unangenehm werden, nur dass Ihr Thermometer dann in die andere Richtung klettert. Kurz: Extreme Temperaturen beeinflussen nicht nur Ihr Wohlbefinden, sondern auch Ihre Produktivität.
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Das richtige Raumklima ist nicht nur ein Nice-to-have, sondern die grundlegende Voraussetzung für die Leistung und Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Daher haben wir uns in diesem Artikel der Frage nach der optimalen Raumtemperatur im Büro gewidmet. Sie erfahren, welche Temperaturen optimal sind, welche Faktoren die Raumtemperatur beeinflussen und wie Sie ein Wohlfühlklima schaffen können.
Warum ist die Raumtemperatur im Büro so wichtig?
Das Raumklima spielt eine zentrale Rolle in der Ergonomie am Arbeitsplatz und hat einen erheblichen Einfluss auf das Arbeitsumfeld und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Wer friert oder den ganzen Tag lang schwitzen muss, fühlt sich nicht wohl. Darunter leidet natürlich auch die Arbeit. Sehen wir uns näher an, welche konkreten Auswirkungen es hat, wenn die Raumtemperatur im Büro nicht optimal eingestellt ist.
Einfluss der Raumtemperatur auf Konzentration und Produktivität
Vielleicht kennen Sie das Szenario: Sie sitzen am Schreibtisch und müssen sich in einen komplizierten Sachverhalt eindenken, während es unangenehm kühl oder extrem warm um Sie herum ist. Ein Büro, in dem Sie frieren oder schwitzen, ist alles andere als ein Ort für kreative Höchstleistungen. Das Umweltbundesamt gibt in einem Monitoringbericht zur “Hitzebedingten Minderung der Leistungsfähigkeit” die Ergebnisse einer Befragung wider, nach der über 40 % der Befragten starke oder sehr starke Einschränkungen auf ihre Leistungsfähigkeit und Produktivität erwarten, wenn das Raumklima nicht stimmt. Bei angenehmen Temperaturen fließen die Ideen besser und die Produktivität steigt. Ein gut temperierter Raum schafft eine Atmosphäre, in der Sie sich wohlfühlen und Ihr Bestes geben können.
Auswirkungen auf das körperliche Wohlbefinden
Sowohl Hitze als auch Kälte lösen im Körper Stressreaktionen aus. In schlimmeren Fällen können sogar Herz-Kreislauf-Probleme entstehen. Das Umweltbundesamt warnt außerdem vor schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen wie Dehydrierung, Hitzeschlag oder Hitzekollaps, wenn Mitarbeiter starker Hitze im Büro ausgesetzt sind.
Zusammenhang zwischen Raumtemperatur und Mitarbeiterzufriedenheit
Die Raumtemperatur hat auch direkten Einfluss auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Dazu hat das IFBG – Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung in Kooperation mit der BKK ZF & Partner eine Befragung unter 1006 Beschäftigten durchgeführt. Neben den gesundheitlichen Belastungen wirkt sich Hitze danach auch auf die Psyche der Beschäftigten aus. Fehlzeiten und Produktivitätseinbußen sind die Folge.
Was ist die optimale Raumtemperatur im Büro?
Die optimale Raumtemperatur im Büro hängt natürlich stark von Ihren individuellen Vorlieben ab. Während sich der eine bei 18 Grad am wohlsten fühlt, erreicht der andere erst bei 26 Grad seine Komfortzone. Daher besteht die Herausforderung darin, ein Büroklima zu schaffen, das nicht unbedingt die absolute Idealtemperatur für jeden Mitarbeitenden bietet, sondern einen Raum schafft, in dem sich möglichst alle wohlfühlen und produktiv arbeiten können.
Unterschiede in den Temperaturpräferenzen von Männern und Frauen
Es ist allgemein bekannt, dass Männer und Frauen unterschiedlich auf Raumtemperaturen reagieren. So wird Frauen nachgesagt, dass sie schneller frieren und mehr Wärme brauchen als Männer – so stark das natürlich beim Einzelnen abweichen mag. Allerdings kommen auch Untersuchungen zu diesem Ergebnis. Ein kontrolliertes Experiment mit 500 Studierenden hat ergeben, dass Frauen bei Mathematik- und Sprachaufgaben bei wärmeren Raumtemperaturen besser abschnitten. Insbesondere Temperaturen um 25 bis 27 Grad Celsius schienen für sie optimal zu sein.
Männer hingegen erbrachten ihre besten Leistungen in kühleren Räumen, bei Temperaturen von etwa 20 bis 22 Grad Celsius. Diese Unterschiede in der Temperaturpräferenz können auf physiologische und psychologische Faktoren zurückgeführt werden.
Gesetzliche Vorgaben zur Raumtemperatur im Büro
Die gesetzliche Regelung der Raumtemperatur im Büro ist ein wichtiger Aspekt des Arbeitsschutzes. Die Arbeitsstättenverordnung legt klare Mindestanforderungen an die Temperatur in Arbeitsräumen fest, um ein gesundes und produktives Arbeitsumfeld zu gewährleisten. Diese Vorschriften sollen sicherstellen, dass Mitarbeiter unter angemessenen Bedingungen arbeiten können, die ihr Wohlbefinden und ihre Leistungsfähigkeit fördern.
Das sind die gesetzlichen Richtlinien
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin gibt klare Empfehlungen ab, wie hoch die Raumtemperaturen am Arbeitsplatz sein sollten. Danach sollte die Raumtemperatur bei sitzender, leichter körperlicher Tätigkeit mindestens 20 Grad Celsius betragen. Im Sommer sollten die Temperaturen in Arbeitsräumen dagegen 26 Grad Celsius nicht überschreiten. Diese Grenzwerte regelt auch Paragraf 3 Absatz 1 Arbeitsstättenverordnung (ArbStättVO). In Pausen-, Bereitschafts-, Liege-, Sanitär- und Sanitätsräumen müssen während der Nutzung dieser Räume mindestens +21 °C herrschen.
Die drei Stufen nach ASR A3.5: 26, 30 und 35 Grad
Die ASR A3.5 definiert drei Temperaturschwellen, die bei der Lufttemperatur im Büro relevant sind: 26, 30 und 35 Grad Celsius. Bei Überschreitung dieser Grenzwerte ist der Arbeitgeber verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Bedingungen zu verbessern.
- Ab 26 Grad müssen Arbeitgeber für eine Abkühlung sorgen
- Bei über 30 Grad müssen Arbeitgeber weitere Maßnahmen treffen, wie etwa das Schließen von Jalousien, um direkte Sonneneinstrahlung zu reduzieren, oder die Anpassung der Lüftungszeiten.
- Überschreitet die Temperatur 35 Grad, ist ein Arbeiten in diesen Räumen nicht mehr zulässig, es sei denn, der Arbeitgeber stellt Hilfsmittel wie Luftduschen oder Hitzepausen zur Verfügung.
Das Fehlen solcher Hilfsmittel bedeutet jedoch nicht, dass Mitarbeitende einfach nach Hause gehen können. Die Arbeit in diesen stark überhitzten Räumen ist nicht mehr gestattet, aber der Arbeitgeber hat die Möglichkeit, Alternativen anzubieten.
Konsequenzen bei Nichteinhaltung der Vorschriften & Mitarbeiterrechte
Wenn die Temperatur in den Arbeitsräumen unter die festgelegten Mindestwerte fällt, ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Diese Maßnahmen können in Form von Heizkörpern, zusätzlichen Aufwärmzeiten oder sogar durch die Bereitstellung geeigneter Kleidung erfolgen. Der Betriebsrat hat ein Mitspracherecht und sollte sicherstellen, dass die ergriffenen Maßnahmen angemessen sind.
Sollte der Arbeitgeber trotz zu hoher oder niedriger Raumtemperaturen im Büro keine Maßnahmen ergreifen, können die Mitarbeitenden trotzdem nicht einfach ihre Arbeit niederlegen. Zunächst sollten sie den Betriebsrat involvieren, der den Arbeitgeber zur Einhaltung der Vorschriften auffordern kann. Reagiert der Arbeitgeber nicht und die Temperaturen sind gesundheitsschädlich, dürfen Mitarbeitende die Arbeit einstellen. Allerdings müssen sie nachweisen, dass die Kälte tatsächlich ein Gesundheitsrisiko darstellt. Mitarbeitende sollten sich hier mit dem Betriebsrat absprechen, um Abmahnungen zu vermeiden.
Besonderer Schutz für Schwangere und Stillende
Schwangere und stillende Frauen genießen am Arbeitsplatz einen besonderen Schutz, insbesondere in Bezug auf die Raumtemperatur. Laut Mutterschutzgesetz haben diese Mitarbeiterinnen das Recht auf ein gesundheitsgerechtes Arbeitsumfeld, das ihre körperlichen Bedürfnisse berücksichtigt. Extreme Temperaturen, sei es Hitze oder Kälte, können gesundheitliche Risiken für die werdenden Mütter und ihre Kinder darstellen.
Daher können sie bei der Raumtemperatur auf strengere Regeln bestehen, sofern sie ein ärztliches Attest vorlegen, das spezifische Temperaturanforderungen festlegt. Kann der Arbeitgeber diese Bedingungen nicht erfüllen, haben sie Anspruch auf einen Arbeitsplatz in einem kühleren Raum oder sogar auf Freistellung.
Was gilt bei einem Heizungsausfall?
Bei einem Heizungsausfall im Büro sollte der Arbeitgeber schnell reagieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Die Arbeitsstättenverordnung nennt in absteigender Rangfolge technische, organisatorische und personenbezogene Maßnahmen.
- Technische Maßnahmen
Das kann beispielsweise durch den Einsatz von Wärmestrahlungsheizungen oder Heizmatten geschehen. Diese Lösungen sind jedoch nur vorübergehend, bis die Heizung wieder instand gesetzt ist. - Personenbezogene Maßnahmen
Der Arbeitgeber kann auch wärmere Kleidung zur Verfügung stellen. Das bedeutet allerdings nicht, dass Büroangestellte mit Jacken und Handschuhen arbeiten müssen, sobald die Heizperiode beginnt. - Organisatorische Maßnahmen
Organisatorische Maßnahmen könnten zum Beispiel flexible Arbeitszeiten sein oder die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, wenn es im Büro zu kalt ist. Auch regelmäßige Pausen oder ein Wechsel des Arbeitsplatzes können helfen, das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu steigern.
Ein Rechtsanspruch auf „Kältefrei“ besteht übrigens pauschal nicht. Mitarbeiter dürfen nicht einfach zu Hause bleiben, wenn die Heizung ausfällt. Ein unentschuldigtes Fehlen kann sogar zu einer Abmahnung führen. Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, die Mitarbeiter nach Hause zu schicken, muss jedoch für eine zügige Reparatur der Heizungsanlage sorgen.
Was tun bei extremer Hitze im Büro?
Extreme Hitze ist ungesund und schränkt ebenso wie Kälte Ihre Leistungsfähigkeit ein. Daher helfen Ihnen vielleicht die nachfolgenden Tipps, um gut durch den Sommer zu kommen.
Maßnahmen zur besseren Raumgestaltung
Um die Temperaturen in Büros an heißen Tagen zu regulieren, können Sie bei der Einrichtung Ihres Büros verschiedene Maßnahmen zur Raumgestaltung ergreifen:
- Jalousien: Außenliegende Jalousien oder Rollos sind eine einfache und effektive Möglichkeit, direkte Sonneneinstrahlung zu verhindern, die den Raum aufheizt. Auch Fensterfolien, die UV-Strahlen abhalten, sind eine gute Lösung, um auch empfindliche Technik zu schätzen.
- Grünpflanzen: Pflanzen sind nicht nur dekorativ, sie tragen auch zur Verbesserung des Raumklimas bei. Durch die Verdunstung von Wasser können sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen und so ein angenehmeres Klima schaffen. Außerdem wirken sie positiv auf das psychische Wohlbefinden aus.
- Akustische Raumtrennung: Wenn Büros in offene Flächen umgewandelt werden, können akustische Trennwände oder Raumteiler eingesetzt werden, um Bereiche zu schaffen, die weniger direktem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Dies reguliert nicht nur die Temperatur regulieren, sondern reduziert auch den Geräuschpegel.
- Farbgestaltung: Helle Farben an Wänden und Möbeln reflektieren Licht und Wärme, während dunkle Farben Wärme absorbieren können. Eine strategische Farbwahl leistet daher auch einen Beitrag zu besseren Raumtemperaturen im Büro.
Ergonomische Büromöbel für besseren Komfort bei Hitze
Die richtige Wahl der Büromöbel kann zu einem angenehmeren Arbeitsumfeld an heißen Tagen beitragen:
- Atmungsaktive Bürostühle: Moderne ergonomische Bürostühle mit Netzrückenlehnen und atmungsaktiven Materialien fördern die Luftzirkulation und verhindern unangenehmes Schwitzen. Die offene Struktur des Netzgewebes ermöglicht einen konstanten Luftaustausch zwischen Körper und Umgebung. Hier geht es zum detaillierten Vergleich von Bürostühlen mit Netz oder Polster.
- Höhenverstellbare Schreibtische: Mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch können Sie Ihre Arbeitsposition während des Tages flexibel an die Temperaturen anpassen. Im Stehen verbessert sich die Durchblutung, was bei Hitze zur natürlichen Körpertemperaturregulation beiträgt. Zusätzlich können Sie durch den Positionswechsel die Bildung von Wärmestaus vermeiden.
- Materialwahl: Wählen Sie Schreibtische mit hellen, thermisch günstigen Oberflächen. Diese speichern weniger Wärme als dunkle Materialien und bleiben auch bei direkter Sonneneinstrahlung angenehm temperiert.
- Ergonomische Zusatzausstattung: Verwenden Sie luftdurchlässige Handballenauflagen und atmungsaktive Sitzauflagen, die einen Hitzestau zwischen Körper und Möbel verhindern.
Arbeitszeiten flexibel gestalten
Flexible Arbeitszeiten und Gleitzeit ermöglichen es Mitarbeitenden, die heißesten Stunden des Tages nicht im Büro zu verbringen. Statt fester Bürozeiten können sie früher oder später arbeiten, wenn die Temperaturen angenehmer sind. Zudem können Unternehmen durch geringeren Energieverbrauch während der Spitzenhitze Kosten sparen. So profitieren sowohl Mitarbeitende als auch Arbeitgeber von einer flexiblen Arbeitszeitgestaltung.
Bekleidungsregeln lockern
Lockern Sie den Dresscode an heißen Tagen. Kurzärmelige Hemden, Blusen und leichte Sommerhosen fördern nicht nur das Wohlbefinden, sondern tragen auch aktiv dazu bei, Überhitzung zu vermeiden. Das signalisiert Verständnis für die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und verbessert nicht nur das Raum-, sondern auch das Betriebsklima.
Eigenes Verhalten an die Temperaturen anpassen
Sie können aktiv dazu beitragen, besser mit der Hitze umzugehen. Hier sind einige Verhaltensregeln:
- Sonnenschutz nutzen: Schließen Sie Jalousien oder Vorhänge, um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, während Sie trotzdem Tageslicht ins Büro lassen.
- Wärmequellen vermeiden: Schalten Sie nicht benötigte Geräte ab, um zusätzliche Wärme zu reduzieren.
- Bekleidung anpassen: Tragen Sie luftige, bequeme Kleidung aus atmungsaktiven Materialien.
- Mehr trinken: Bei hohen Temperaturen sollten Sie mindestens drei Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen.
- Ernährung anpassen: Wählen Sie leichte Kost, um Ihren Kreislauf nicht unnötig zu belasten.
- Körpersignale beachten: Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und suchen Sie kühlere Bereiche auf, wenn nötig.
Was tun bei Kälte im Büro?
Kälte im Büro kann nicht nur die Stimmung der Mitarbeitenden drücken, sondern auch die Produktivität erheblich beeinträchtigen. Klamm gefrorene Finger über der Tastatur oder das ständige Frösteln in Meetings führen zu Ablenkungen und Unwohlsein. In diesem Abschnitt zeigen wir Ihnen, welche praktischen Tipps helfen, die Kälte im Büro zu bewältigen an besonders frostigen Tagen zu bewältigen.
Maßnahmen des Arbeitgebers gegen zu kalte Büros
Arbeitgeber haben die Verantwortung, ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen. Das Basic sind natürlich funktionierende Heizungssysteme. Darüber hinaus kann aber auch das Raumdesign Einfluss auf die Raumtemperatur im Büro nehmen. So können offene Räume können durch Trennwände oder Raumteiler in kleinere, gemütlichere Bereiche unterteilt werden, die leichter zu beheizen sind. Überlegen Sie, ob mobile Heizgeräte oder Heizstrahler in bestimmten Bereichen eingesetzt werden können, um die Temperatur kurzfristig zu erhöhen.
Ergonomische Büromöbel für mehr Komfort bei Kälte
Die richtige Auswahl an Büromöbeln kann auch an kalten Tagen einen entscheidenden Unterschied für Ihr Wohlbefinden machen:
- Ergonomische Bürostühle: Modelle mit komfortabler Polsterung bieten im Winter besseren Kälteschutz als Netzrückenlehnen. Die Polsterung schafft eine natürliche Isolierung, besonders im Sitzbereich.
- Höhenverstellbare Schreibtische: Mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch können Sie zwischen sitzender und stehender Position wechseln. Die Bewegung regt Ihren Kreislauf an und unterstützt Ihre Körpertemperatur auf natürliche Weise – besonders wichtig an kalten Tagen.
Das können Sie selbst tun gegen Frieren am Arbeitsplatz
Wenn die Temperaturen im Büro auf unangenehme 19 Grad sinken oder Sie von Natur aus kälteempfindlich sind, gibt es einige einfache Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um sich wohler zu fühlen:
- Bewegung einbauen: Stehen Sie regelmäßig auf, um kurze Strecken im Büro zu gehen. Ob zum Drucker, zur Kollegin oder um frische Luft zu schnappen – Bewegung regt den Kreislauf an und bringt Wärme ins System.
- Warme Kleidung tragen: Ziehen Sie zusätzliche Schichten an, um sich warmzuhalten (Zwiebellook).
- Füße warmhalten: Achten Sie darauf, dass Ihre Füße und Knöchel gut geschützt sind. Kalte Füße erhöhen nicht nur das Kälteempfinden, sondern auch das Risiko für Erkältungen.
- Zugluft vermeiden: Überprüfen Sie Fenster und Türen auf Undichtigkeiten. Sorgen Sie dafür, dass keine Zugluft ins Büro strömt, weil Türen unnötig offenstehen.
- Warme Getränke genießen: Halten Sie sich mit warmen Getränken wie Tee oder Kaffee warm. Diese sorgen nicht nur für eine angenehme Temperatur, sondern wirken auch als Sofortmaßnahme gegen die Kälte.
Technologien zur Optimierung der Raumtemperatur
Der Einsatz von Technologien Regelung der Raumtemperatur verbessert nicht nur die Raumtemperatur und den Komfort, sondern kann auch die allgemeine Gesundheit fördern. Hier sind einige effektive Maßnahmen, die sowohl Arbeitgeber als auch Mitarbeiter umsetzen können.
Einsatz von Thermostaten
Intelligente Thermostate ermöglichen eine präzise Steuerung der Raumtemperatur. Sie passen sich automatisch an die Bedürfnisse der Nutzer an und sorgen so für ein konstant angenehmes Klima. Durch die Programmierung können Heiz- und Kühlzeiten optimiert werden.
Nutzung von Klimaanlagen
Klimaanlagen sind unverzichtbare Geräte, um bei extremen Temperaturen ein erträgliches Raumklima zu schaffen. Moderne Klimaanlagen verfügen über energieeffiziente Technologien, die nicht nur kühlen, sondern auch die Luftfeuchtigkeit regulieren. Sie können heute schon zugluftfrei und flüsterleise im Büro eingesetzt werden.
Richtig lüften: so geht es
Das richtige Lüften ist entscheidend für die Raumtemperatur und die Luftqualität. Experten empfehlen, die Fenster früh am Morgen oder spät am Abend zu öffnen, wenn die Außentemperaturen niedriger sind. Querlüften sorgt für einen schnellen Luftaustausch und hilft, stickige Luft und Überhitzung zu vermeiden.
Was bringen Luftbefeuchter für das Raumklima?
Luftbefeuchter sind besonders in trockenen Wintermonaten sinnvoll. Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit im Raum, was nicht nur das Wohlbefinden steigert, sondern auch Ihre Atemwege schont. Zu trockene Luft kann Kopfschmerzen und Atemprobleme verursachen, daher ist die richtige Balance wichtig.
Vorsicht bei Ventilatoren
Ventilatoren sind nützlich, um die Luftzirkulation zu verbessern, aber sie sollten mit Bedacht eingesetzt werden. Zu starke Strömungen können unangenehm sein und Ihren Körper zusätzlich belasten. Daher ist es ratsam, Ventilatoren nur punktuell und in Kombination mit anderen Kühlmethoden zu nutzen.
Gestaltung der Büroräume zur Temperaturregulierung
Die Anordnung von Möbeln und der Einsatz von Pflanzen können das Raumklima erheblich beeinflussen. Große Pflanzen wirken nicht nur ästhetisch, sondern können auch als natürliche Luftbefeuchter dienen. Zudem sollten Sie Büromöbel wie Bürotische und Büroschränke so platzieren, dass sie den Luftstrom nicht blockieren und eine angenehme Bewegung der Luft ermöglichen. Strategisch positionierte Regale können helfen, Räume zu strukturieren und Kältebrücken zu minimieren.
Raumtemperatur im Büro: Fazit und Handlungsempfehlungen
Die Raumtemperatur hat einen erheblichen Einfluss auf Ihr Wohlbefinden und Ihre Produktivität am Arbeitsplatz. Daher gibt es dafür auch klare gesetzliche Regeln, an die sich Arbeitgeber halten müssen. Um ein angenehmes Klima zu schaffen, sollten sowohl Arbeitgeber als auch Mitarbeitende aktiv an der Regelung der Temperatur mitwirken. Arbeitgeber können technische Lösungen wie Klimaanlagen und Thermostate einsetzen, während Mitarbeitende durch angemessene Kleidung ihren Beitrag leisten. Wichtig ist vor allem eine optimale Gestaltung des Arbeitsplatzes. Statt großer Räume lassen sich kleinere Bereiche wesentlich besser klimatisieren. Hier können schon einfache Maßnahmen wie Raumteiler oder strategisch platzierte Regale den Unterschied machen.
Häufig gestellte Fragen zur Raumtemperatur im Büro
Die Arbeitsstättenverordnung empfiehlt eine Mindesttemperatur von 20 Grad Celsius für Büros. Optimal sind Temperaturen zwischen 20 und 22 Grad, um das Wohlbefinden und die Produktivität zu fördern.
Ja, 19 Grad können als zu kalt empfunden werden, besonders bei längeren Sitzzeiten. Gesetzlich vorgeschrieben sind 20 Grad Celsius bei einer leichten, sitzenden Tätigkeit.
Temperaturen über 26 Grad sind nur zulässig, wenn spezielle Maßnahmen zum Schutz vor Hitze getroffen werden. Bei 30 Grad muss der Arbeitgeber aktiv für Abkühlung sorgen, um das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu gewährleisten.
Mitarbeitende können nicht einfach die Arbeit verweigern, aber sie sollten den Betriebsrat informieren, wenn die Temperatur gesundheitliche Risiken birgt. Bei unzureichenden Maßnahmen des Arbeitgebers könnte die Arbeit eingestellt werden, sofern ein Gesundheitsrisiko nachgewiesen werden kann.
Quellen
- https://www.umweltbundesamt.de/monitoring-zur-das/handlungsfelder/industrie-und-gewerbe/ig-i-1/indikator
- https://www.uibk.ac.at/de/newsroom/2022/hitze-und-kaelte-als-gesundheitliche-gefahren/
- https://www.haufe.de/personal/hr-management/studie-zu-hitzebelastung-am-arbeitsplatz_80_629348.html
- https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/frauen-sind-in-waermeren-raeumen-produktiver-1810
- https://www.baua.de/DE/Home
- https://www.gesetze-im-internet.de/arbst_ttv_2004/index.html
- https://www.gesetze-im-internet.de/muschg_2018/
- https://www.uni-wuerzburg.de/fileadmin/33020000/Arbeitssicherheit_und_Unfallverhuetung/
Arbeitsplaetze/Buero__Dokumentation___EDV/Gesundheit_im_Buero_BGI_5018.pdf - https://www.gesetze-im-internet.de/arbschg/__3.html
- https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_9_2018/__6.html
Über den Autor
Nicolas Schultz
Geschäftsführer
Durch seine Erfahrung und sein Fachwissen in der Möbelbranche weiß Nicolas, wie wichtig die richtige Ergonomie für die Gesundheit und Fitness der Menschen ist. Sein Ziel ist es, dass jeder Kunde gesund und fit bleibt und seine Arbeit oder sein Leben ohne Schmerzen und Beschwerden genießen kann. Neben seiner Leidenschaft für die Arbeit als Geschäftsführer fährt er gerne mit dem Fahrrad durch den Wald und liebt es, neue Orte zu entdecken. Sein Interesse für das Reisen hat ihm wertvolle Einblicke in verschiedene Kulturen und Lebensweisen gegeben.