Ergonomische Beleuchtung: Leitfaden, Normen und praktische Empfehlungen

Fehlendes Tageslicht oder eine falsche Beleuchtung können die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern mindern. Deshalb ist es wichtig, auf eine ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz Wert zu legen. Das kann gesundheitliche Beschwerden verhindern und die Produktivität erhöhen.

Wenn Sie als Selbständiger oder Angestellte Ihr eigenes Büro oder als Arbeitgeber das Büro der Mitarbeiter Ihres Unternehmens mit hochwertigen und ergonomischen Möbeln ausstatten möchten, erhalten Sie in diesem Artikel gut aufbereitete Hintergrundinformationen und praktische Tipps für dessen optimale Beleuchtung.

Fachlich geprüft von Katharina Weiten

Autor

Nicolas Schultz

Aktualisiert

30. Oktober 2024

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Sie erfahren, warum eine ergonomische Beleuchtung so wichtig ist und welche Faktoren Sie bei der Auswahl berücksichtigen sollten. Außerdem behandeln wir die Grundlagen für deren Umsetzung, die Herausforderungen, auf die Unternehmen, Angestellte und Selbstständige dabei stoßen können, und deren Lösungen. Nicht zuletzt schildern wir Ihnen einige hilfreiche Beispiele aus der Praxis und geben Ihnen einen Ausblick auf neue Beleuchtungstechnologien und -trends.

Bedeutung der ergonomischen Beleuchtung am Arbeitsplatz

Bei der Einrichtung eines Büros bzw. ergonomischen Arbeitsplatzes denken die meisten nicht zuerst an die Beleuchtung. Dennoch spielt diese eine wichtige Rolle. Warum das so ist, erfahren Sie im Folgenden.

Was ist ergonomische Beleuchtung?

Bevor wir auf die Bedeutsamkeit einer ergonomischen Bürobeleuchtung eingehen, möchten wir klären, worum es sich dabei genau handelt. Eine Beleuchtung kann als ergonomisch bezeichnet werden, wenn sie das Wohlbefinden, die Gesundheit und die Produktivität fördert. Zudem sollte sie keine Gefahrenquelle darstellen, sondern die Arbeitssicherheit verbessern.

Vorteile einer ergonomischen Beleuchtung am Arbeitsplatz

Eine ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz geht somit mit so einigen Vorteilen einher. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf die wichtigsten Vorteile optimaler Lichtverhältnisse.

Verbesserte Sehqualität

Eine gute Beleuchtung steigert die Qualität Ihrer Sehleistung. Hierbei gilt: Je höher die Beleuchtungsstärke, desto besser sehen Sie. Außerdem beugen Sie so Augenbeschwerden wie Trockenheit, Brennen, Jucken und Müdigkeit vor.

Reduzierte Gesundheitsrisiken

Sowohl ein unterbelichteter Arbeitsplatz als auch zu grelles Licht können zu Kopfschmerzen führen. Zudem werden so Fehlhaltungen begünstigt, was wiederum Verspannungen zur Folge haben kann. Und nicht zuletzt wirkt eine angenehme und harmonische Beleuchtung Stress entgegen und fördert das Wohlbefinden.

Bessere Arbeitssicherheit

Nur wenn der Arbeitsplatz richtig beleuchtet ist, können Gefahrenquellen erkannt und umgangen werden. Das Verletzungsrisiko steigt in nicht ausreichend beleuchteten Räumen. Fehler und Unfälle stehen dann an der Tagesordnung.

Gesteigerte Leistung

Des Weiteren ist die richtige Beleuchtung dazu in der Lage, die Kreativität und Motivation zu fördern und die Produktivität und Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern anzukurbeln. All das schafft sie durch eine stimulierende und gesundheitsfördernde Atmosphäre. Mitarbeiter sind motivierter, wenn Sie sich wohlfühlen und konzentriert arbeiten können.

Nachhaltigkeit und Ersparnis

Wussten Sie, dass Sie auch Geld sparen können, wenn Sie auf die richtige Beleuchtung setzen? In vielen Büros ist die Beleuchtung für bis zu 50 % der Energiekosten verantwortlich. Deshalb macht es Sinn, auf energieeffiziente Lampen zu setzen, mit denen Sie Stromkosten einsparen. So tun Sie Ihrem Portemonnaie und der Umwelt etwas Gutes.

Energiesparlampen haben einen Wirkungsgrad von 25 Prozent, LED sogar einen Wirkungsgrad von 30 bis 40 Prozent, womit sie am wenigsten Energie benötigen. Zum Vergleich: Bei Glühbirnen liegt der Wirkungsgrad nur bei 5 Prozent, bei Halogenlampen bei 10 Prozent.

Wichtige Faktoren bei der Wahl der Beleuchtung

Nachdem Sie nun überzeugt sind, dass eine ergonomische Beleuchtung für gesundes und produktives Arbeiten unerlässlich ist, stellt sich die Frage: Wie können Sie für eine ergonomische Beleuchtung sorgen? Erfahren Sie jetzt, welche Faktoren Sie bei Ihrer Kaufentscheidung beachten sollten.

Lichtmenge

Die Beleuchtungsstärke wird in Lux gemessen. Sie gibt an, wie viel Licht auf eine Fläche fällt, weshalb man auch von Lichtmenge sprechen kann. Die ideale Beleuchtungsstärke richtet sich nach der Tätigkeit und Sehaufgabe.

Bei Bürotätigkeiten wie Lesen, Schreiben und Datenverarbeitung sollte eine Beleuchtungsstärke von 500 Lux gegeben sein. Für technisches Zeichnen sind sogar 750 Lux erforderlich.

Das bedeutet allerdings nicht, dass es damit getan ist, ein Leuchtmittel mit 500 Lux zu montieren.

Folgende Faktoren beeinflussen die Lichtmenge:

  • Tageslicht: Aufgrund von Tages- und Jahreszeiten ist nicht immer ausreichend natürliches Licht vorhanden.

  • Fenster: Die Zahl, Größe und Nähe der Fenster zu Ihrem Arbeitsplatz beeinflusst die Lichtmenge.

  • Reflexionen und Blendungen: Kommt es zu Reflexionen und Blendungen, muss die Lichtmenge reduziert bzw. die blendende Fläche entfernt, anders positioniert oder entspiegelt werden.

Lichtqualität

Die Qualität einer Lichtquelle verrät uns, wie angenehm ihr Licht empfunden wird. Es gibt verschiedene Faktoren, die einen Einfluss auf die Lichtqualität haben. Zu diesen gehören die Art des Leuchtmittels, die Lichtfarbe, die Farbwiedergabe und Flimmern.

Lichtquelle

Die Beleuchtung in einem Raum kann aus unterschiedlichen Lichtquellen kommen. Hierbei ist Tageslicht generell gesünder und damit hochwertiger als Kunstlicht. Dieses Licht aus verschiedenen Leuchtmitteln muss hohe Anforderungen erfüllen, um dennoch eine hohe Lichtqualität zu erzielen. Die Art und auch die Menge der Leuchtmittel hat also einen Einfluss darauf, wie hoch die Lichtqualität ist.

Lichtfarbe

Jede Lichtquelle besitzt eine bestimmte Lichtfarbe. Sie wird auch als Farbtemperatur bezeichnet und in Kelvin angegeben. Sie hat Einfluss darauf, ob wir das Licht als warm oder kalt empfinden, sowie auf unseren Schlaf-Wach Rhythmus.

Weißes Licht kann in drei Gruppen eingeteilt werden:

  • Warmweiß (< 3300 Kelvin) wirkt gemütlich, dämpfend und behaglich.

  • Neutralweiß (3300-5000 Kelvin) wirkt sachlich.

  • Tageslichtweiß (> 5300 Kelvin) wirkt anregend und leistungsfördernd.

Das Sonnenlicht durchläuft im Laufe des Tages verschiedene Lichtfarben, die Einfluss auf unseren biologischen Rhythmus haben. In gleichem Maße beeinflusst auch die Lichtfarbe künstlichen Lichts unsere Wachheit und Leistungsfähigkeit und sollte je nach Tätigkeit zwischen 3300 und 5300 Kelvin liegen.

Je höher die Kelvinzahl ist, desto wacher sind wir. Tageslicht mit 5.500 Kelvin oder höher hat einen hohen Blauanteil und wird deshalb auch als blaues Licht bezeichnet. Es lässt unsere innere Uhr am produktivsten sein. Daher werden für hochkonzentrierte Arbeitsphasen 5.500 bis 5.800 Kelvin empfohlen. Das entspricht der Farbtemperatur der Mittagssonne.

Diese hohe Farbtemperatur steigert unsere Produktivität jedoch nicht dauerhaft und kann nach einer Weile als zu grell empfunden werden. Deshalb macht es Sinn, die Beleuchtung für weniger anspruchsvolle Tätigkeiten wie Besprechungen zu dimmen. Warmes Licht mit weniger als 3.300 Kelvin wird tendenziell als angenehmer empfunden.

Farbwiedergabe

Sie kennen sicherlich die Situation, dass Sie in einem Raum ohne Fenster, wie z. B. einem Fahrstuhl in einen Spiegel schauen und erschrecken, weil Sie so blass aussehen. Das liegt daran, dass die durch die Beleuchtung erzielte Farbwiedergabe nicht besonders gut ist.

Der Farbwiedergabeindex wird auch als CRI-Wert bezeichnet und in Ra angegeben. Sonnenlicht hat einen CRI-Wert von 100 Ra. Je näher der CRI einer Lichtquelle diesem Höchstwert kommt, desto natürlicher werden Farben wiedergegeben.

Empfehlenswert ist ein CRI von mindestens 90 Ra. Sogenannte Tageslichtlampen bzw. Vollspektrum-LED kommen dem Tageslicht bei der Lichtfarbe und Farbwiedergabe am nächsten. Nur dann werden Farben von beleuchteten Objekten wirklichkeitsgetreu wiedergegeben.

Vor allem in Branchen, in denen es auf die Genauigkeit bei Farben ankommt, ist dies essenziell. Beispielhaft lassen sich hier die Textilbranche und das Grafikdesign anführen.

Flimmern

Jede künstliche Lichtquelle, die – wie in Europa üblich – mit Wechselstrom betrieben wird, flimmert. Allerdings ist dies für uns nicht immer wahrnehmbar. Wenn die Helligkeit eines Leuchtmittels jedoch merkbar schwankt, kann das unser Nervensystem beeinträchtigen und möglicherweise zu Kopf- und Augenscherzen und anderen Beschwerden führen.

Das Flimmern kann gerade bei LEDs wahrnehmbar sein. Die Lösung sind hier Vorschaltgeräte, die den Wechselstrom in Gleichstrom umwandeln und das Flimmern so reduzieren. Sie werden auch Treiber genannt und sind häufig direkt in der LED oder in der Lampe verbaut.

Eine EU-Verordnung schreibt Grenzwerte für das Flimmern vor. Der PstLM-Wert für das Lichtflimmern sollte demgemäß unter 1 liegen.

Lichtverteilung

Neben der Lichtmenge und -qualität ist auch die Lichtverteilung bei der Wahl Ihrer Beleuchtung wichtig. Dabei handelt es sich um die Ausrichtung und Anordnung der Lichtquellen im Raum und sollte der Raumgröße und -form entsprechen.

Die Lichtverteilung wird unter anderem durch die Beleuchtungsstärken sowie lichttechnische Eigenschaften der Oberflächen im Raum beeinflusst. Dazu gehören die Wände, die Decke und der Boden. Aber auch Arbeitsmittel und Einrichtungsgegenstände können die Lichtverteilung beeinflussen. Sie sollten durch ihre Glanzeigenschaften und Reflexionsgrade keine zu hohen Helligkeitsunterschiede hervorrufen.

Für eine optimale Verteilung des Lichts im Raum braucht es zudem mehrere Lichtquellen. Kombinieren Sie direkte und indirekte Beleuchtung in Form von Decken-, Wand-, Boden- und Tischleuchten, um eine gleichmäßige Beleuchtung zu erzielen.

Wichtige Faktoren bei der Wahl der Beleuchtung

Wenden wir uns nun von der Theorie zur Praxis. Damit Sie zur Tat schreiten und Ihre Büroräume ergonomisch beleuchten können, geben wir Ihnen im Folgenden die wichtigsten rechtlichen Grundlagen, To-dos und Beleuchtungsbeispiel an die Hand, damit Sie die richtige ergonomische Beleuchtungslösung für Ihre Büroräume finden und umsetzen können.

Rechtliche Grundlagen und Normen für die Beleuchtung am Arbeitsplatz

Es ist ganz klar geregelt, was Sie bei der Umsetzung einer ergonomischen Beleuchtung am Arbeitsplatz beachten sollten. Folgende Normen geben eine praktische Hilfestellung:

  • 1
    Die Arbeitsstättenverordnung, Anhang Nr. 6.1 Ziffer 4 und 8 spricht sich dafür aus, dass Bildschirmgeräte so aufgestellt werden sollten, dass keine Reflexionen und Blendungen entstehen. Des Weiteren gibt sie den Hinweis, dass die Beleuchtung stets an die Sehaufgabe angepasst werden muss.
  • 2
    Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten ASR A 3.4 besagen, dass am Arbeitsplatz eine Sichtverbindung nach außen und ausreichend Tageslicht vorhanden sein muss.
  • 3
    In der DIN-Norm DIN EN 12464-1 werden Beleuchtungsanforderungen für Menschen in Innenräumen festgelegt. Dabei werden alle üblichen Sehaufgaben berücksichtigt.
  • 4
    Und in der DGUV-Information 215-442 werden Hilfen für die Planung ergonomischer Beleuchtungssysteme in Büros gegeben. Daran können sich Betreiber von Arbeitsstätten orientieren, wenn sie nach der passenden Beleuchtungslösung suchen.

Arbeitgeberpflichten und Beiträge zur Ergonomie am Arbeitsplatz

Arbeitgeber sind zum Schutz ihrer Angestellten verpflichtet. Dazu gehört zum Beispiel, dass sie sich an die soeben genannten rechtlichen Normen und Richtlinien halten. Nur so kann ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet werden. Ergonomie am Arbeitsplatz stellt sicher, dass ihre Mitarbeiter ihrer Arbeit mit einem hohen Wohlbefinden, produktiv und gesund nachgehen können.

Je nach Tätigkeit ist eine andere Art der Beleuchtung nötig. Zudem sind Arbeitgeber dazu verpflichtet, Beleuchtungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, die individuell nutzbar sind. So lassen sich die Lichtquellen an die Tageszeit oder den persönlichen Bedarf an Licht eines Mitarbeiters anpassen.

Menschen benötigen ausreichend Licht. Nur mit der richtigen Versorgung an Licht kann eine hohe Leistung erzielt und ein gesundes Arbeiten ermöglicht werden. Sie sollten die Raumbeleuchtung demnach nicht auf die leichte Schulter nehmen. Beachten Sie des Weiteren, dass je nach Bürogröße und -form eine andere Art der Beleuchtung nötig ist, um die Normen einzuhalten.

Leuchtmittel für eine ergonomische Arbeitsplatzbeleuchtung

Es gibt verschiedene Leuchtmittel, die sich für den ergonomischen Arbeitsplatz eignen. Die Beleuchtung sollte sich nach Möglichkeit am Tageslicht orientieren, da unsere innere Uhr darauf mit besonders hoher Produktivität reagiert. Deshalb erfreuen sich vor allem Tageslichtlampen großer Beliebtheit, deren Lichtspektrum dem des Sonnenlichts weitgehend entspricht.
Für das Büro sind insbesondere folgende Leuchtmittel geeignet:

  • LED: Hochwertige Vollspektrum-LED-Leuchten mit geeignetem Treiber liefern ein homogenes und flimmerfreies Licht, das dem Tageslicht gleicht. Das entlastet die Augen und schont das Nervensystem.

  • Leuchtstoffröhren: Durch eine gleichmäßige Lichtqualität ist ein stets gleichbleibendes Lichtbild möglich. Allerdings brauchen Leuchtstoffröhren etwas mehr Zeit, um ihre volle Kapazität zu erreichen.

  • Halogenstrahler: Ihre Farbwiedergabe ähnelt dem Tageslicht. Außerdem brauchen Halogenstrahler nicht lange, bis sie hell sind. Sie weisen eine kompakte Größe auf, weshalb sie überall dort ideal sind, wo wenig Platz zur Verfügung steht.

  • Energiesparlampen: Wie ihr Name schon sagt, zeichnen sie sich in erster Linie dadurch aus, dass sie weniger Energie verbrauchen – und zwar bis zu rund 80 % weniger! Allerdings kann die Farbwiedergabe verfälscht sein, weshalb sie nicht an Arbeitsplätzen eingesetzt werden sollten, an denen es auf eine genaue Farberkennung ankommt.

Herausforderungen und Lösungen bei der Umsetzung

Auch wenn es klare Regelungen zur optimalen Beleuchtung am Arbeitsplatz gibt, ist es oft nicht so einfach, diese in die Praxis umzusetzen. Tatsächlich stehen Unternehmen immer wieder vor Herausforderungen, wenn es darum geht, für eine ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz zu sorgen.
Wir stellen Ihnen die Vor- und Nachteile von natürlichem Licht und künstlicher Beleuchtung vor und geben Ihnen hilfreiche Tipps und Lösungsansätze mit auf den Weg. So gelingt Ihnen die Umsetzung einer ergonomischen Beleuchtung!

Vorteile von Tageslicht am Arbeitsplatz

Experten raten dazu, dass am Arbeitsplatz ausreichend Tageslicht vorhanden ist. Dieses natürliche Licht tut dem Körper besonders gut. Es wirkt sich positiv auf Psyche und körperliche Gesundheit aus.

Es löst durch die Netzhaut der Augen Signale aus, die ans Gehirn weitergegeben werden. Diese geben dem Körper eine gewisse Orientierung, welche Tageszeit gerade vorliegt und beeinflussen so unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und unsere Energie. Ist ausreichend Tageslicht vorhanden, sind wir demzufolge wacher und motivierter.

Zudem beugt eine Sichtverbindung nach draußen dem Gefühl vor, in einem Raum eingeschlossen zu sein. Die Gesundheit sowie das Wohlbefinden werden aufrechterhalten. Sogar die Arbeitsstättenverordnung schreibt daher eine Sichtverbindung nach außen vor.

Nachteile von Tageslicht am Arbeitsplatz

Auch wenn Tageslicht die erste Wahl ist, wenn es um eine gesunde Beleuchtung am Arbeitsplatz geht: Es gibt auch ein paar Nachteile bzw. Risiken. Besonders die mögliche Blendung durch das Sonnenlicht kann sich als großer Nachteil erweisen. Ein weiteres Risiko ist die Aufheizung der Räume. Immerhin ist die Sonne nicht nur hell, sie strahlt auch Wärme ab. Hier gilt es, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Lösungsansätze für optimales Tageslicht

Sonnenschutzvorrichtungen sind eine hervorragende Möglichkeit, um den potenziellen Nachteilen von natürlichem Licht entgegenzuwirken. Sie halten die Wärme ab und verhindern, dass es im Raum zu Reflexionen kommt.

Experten raten zu außenliegenden Sonnenschutzvorrichtungen, da diese effektiver als innenliegende Vorkehrungen sind. Jedoch gilt: Schützt man sich vor der Sonneneinstrahlung von außen, ist es oft nötig, künstliches Licht zuzuschalten.

Um zu verhindern, dass die Sonne Ihnen ins Gesicht oder auf den Bildschirm fällt, sollten Sie Ihren Schreibtisch im rechten Winkel zur Fensterfront aufstellen. So sitzen Sie nah am Fenster und erhalten möglichst viel Tageslicht, werden aber dennoch nicht geblendet.

Vorteile künstlicher Beleuchtung

In den meisten Fällen ist es nicht oder nicht ganztägig möglich, allein durch Sonnenlicht für eine angemessene Beleuchtung am Arbeitsplatz zu sorgen. Hier kommt die künstliche Beleuchtung ins Spiel.

Sie ist vor allem dann relevant, wenn nicht ausreichend Tageslicht vorhanden ist oder die Sonneneinstrahlung zu hoch ist und Sie deshalb auf eine Sonnenschutzvorrichtung zurückgreifen müssen. Der Bedarf nach künstlichem Licht ist also sowohl von der Jahres- als auch von der Tageszeit abhängig.

Herausforderungen bei künstlicher Beleuchtung und deren Lösung

Wenn Sie sich für eine künstliche Beleuchtung entscheiden, sollten Sie darauf achten, dass sie die oben angeführten Anforderungen an die Lichtmenge, Lichtqualität und Lichtverteilung erfüllt. Insbesondere sollte sie Sie weder direkt noch indirekt blenden, eine dem Tageslicht ähnliche Lichtfarbe und Farbwiedergabe haben und nicht wahrnehmbar flimmern. Wir erklären Ihnen im Folgenden, wie Sie dies erreichen können.

Beleuchtungsstärke

Zur Erinnerung: Die Lichtmenge oder Beleuchtungsstärke gibt an, wie viel Licht auf eine Fläche fällt und wird in Lux angegeben. Gemäß ASR A3.4 sind für Bürotätigkeiten wie Schreiben und Datenverarbeitung ein Mindestwert von 500 Lux vorgeschrieben.

Die Beleuchtungsstärke sollte sich aber nicht nur nach der Tätigkeit, sondern auch nach der Person richten. Ab einem gewissen Alter nimmt die Sehschärfe ab und auch die Kontrastempfindlichkeit wird geringer. Ältere Mitarbeiter benötigen daher eine höhere Beleuchtungsstärke.

Die Beleuchtungsstärke sollte zudem überall am Arbeitsplatz bzw. im Raum gleichmäßig hoch sein. Durch verschiedene Maßnahmen können Sie verhindern, dass es zu hohen punktuellen Beleuchtungsstärken kommt oder bestimmte Bereiche zu gering beleuchtet sind.
Um alle Bereiche gleichmäßig auszuleuchten, empfehlen sich neben Deckenleuchten zusätzliche Schreibtischleuchten. Diese können von Mitarbeitern flexibel gesteuert werden.

Blendung und Reflexion

Was es am Arbeitsplatz dringend zu vermeiden gilt, sind Blendungen. Es gibt sowohl die Direkt- als auch die Reflexblendung. Beide können die Sehfunktion direkt einschränken oder zumindest als störend wahrgenommen werden.

Direktblendung am Arbeitsplatz

Werden Sie direkt geblendet, fällt zu helles Licht von der Quelle in Ihre Augen. Dies tritt auf, wenn Lampen nur schlecht oder gar nicht abgeschirmt sind oder eine zu hohe Helligkeit aufweisen. Dies kann Ihre Sehleistung mindern und wird dann als physiologische Blendung bezeichnet.
Aber auch wenn die Sehleistung nicht gemindert wird, kann direktes Licht als blendend und störend empfunden werden. Dies wird als psychologische Blendung bezeichnet und mit dem UGR-Wert angegeben. „UGR“ steht für „Unified Glare Rating“. Je niedriger dieser Wert, desto geringer die psychologische Blendung. Laut DGUV Information 215-10 sollte der Wert für Tätigkeiten wie Lesen und Schreiben zwischen 16 und 19 liegen, für Technisches Zeichnen sogar unter 16.

Blendende Reflexionen

Neben direkt blendenden Lichtquellen und Flächen kann auch indirektes Licht blenden. So kann z. B. die Deckenbeleuchtung auf dem Bildschirm reflektiert werden und so zu Blendungen führen und die Lesbarkeit des Bildschirminhalts mindern. Auch andere Arbeitsmittel, Einrichtungsgegenstände oder Raumelemente können Licht unangenehm reflektieren. Je glatter oder glänzender eine Oberfläche ist, desto stärker ist die Reflexion.

Spezifische Maßnahmen gegen Blendungen

Folgende Maßnahmen helfen dabei, Blendung und Reflexion auf ein Minimum zu reduzieren:

  • Leuchtengröße: Bei Leuchten gleicher Beleuchtungsstärke und unterschiedlicher Größe sollten Sie immer das Modell mit der größeren Leuchtfläche wählen, weil dann die Leuchtdichte und somit auch die Blendung geringer ist (Leuchtdichte = Lichtstärke: Fläche). Ein LED-Panel ist hier besonders vorteilhaft.

  • Anordnung der Lichtquelle: Licht am Arbeitsplatz sollte möglichst schräg einfallen. Deshalb sollten neben der Fensterfront auch Leuchten seitlich vom Schreibtisch angeordnet sein.

  • Beleuchtungsstärke: Vermeiden Sie zu hohe Beleuchtungsstärken. 500 Lux sind in den meisten Fällen ausreichend, wobei Tageslichtlampen bis zu 10.000 Lux erreichen können, was für gewisse Tätigkeiten hilfreich sein, aber langfristig als blendend empfunden werden kann. Wählen Sie deshalb am besten dimmbare Tageslichtlampen oder Lichtquellen mit weniger Lux.

  • Beleuchtungsverteilung: Auch Helligkeitsunterschiede haben einen störenden Effekt. Daher ist es sinnvoll, Leuchten gleichmäßig im Raum zu verteilen und helle Lampen nicht im direkten Blickfeld zu positionieren.

  • Reflexionsgrade: Der Reflexionsgrad von Oberflächen im Raum hat ebenfalls Einfluss auf die Helligkeitsverteilung. Bei der Decke sollte dieser 70-90 %, bei den Wänden 50-80 % und am Boden 20-40 %. Eine weiße Wand entspricht hier etwa 80 %, matte und dunklere Farben entsprechend weniger. Ausgewogene Reflexionsgrade erlauben eine effizientere Arbeitsplatzbeleuchtung, was Kosten spart.
  • Gut entblendete Leuchten: Die UGR-Werte von Leuchten geben ihre Blendung an. Je niedriger der Wert ist, desto geringer fällt die Blendung aus. Laut DIN EN 12464-1 sollte der UGR-Wert bei Leuchten für Bildschirmarbeitsplätze maximal 19 betragen.
  • Reflexionsarme Oberflächen: Auf dunklen glänzenden Oberflächen werden Reflexionen am stärksten wahrgenommen. Daher sollten Möbel und Arbeitsmittel möglichst hell und matt sein. Zudem sollte Ihr Bildschirm ausreichend entspiegelt sein.
  • Abschirmung bei Leuchten mit hoher Leuchtdichte: Die Leuchtdichte, also die Leuchtstärke in Relation zur Fläche, hat den größten Einfluss darauf, ob Sie etwas als blendend empfinden oder nicht. Daher sollten sehr hell wirkende Leuchten gegen den direkten Einblick einer Person abgeschirmt sein. In DIN EN 12464-1 finden sich Vorgaben für den Mindestabschirmwinkel.

Flimmern

Von Flimmern spricht man dann, wenn die Intensität des Lichts periodisch wahrnehmbar schwankt. Der Mensch kann solche Schwankungen in der Regel bis zu einer Frequenz von 100 Hz wahrnehmen, bei empfindlichen Menschen bis 400 Hz. Es hängt von vielen individuellen Faktoren ab, ob und inwieweit Flimmern als störend empfunden wird. Flimmern kann bei manchen Menschen zu Stress führen und das Gehirn, die Muskeln und viele weitere Prozesse im Körper belasten.

Zudem kann es Kopfschmerzen begünstigen, zu Müdigkeit führen, die Arbeitsleistung schwächen und die Konzentration mindern. Im schlimmsten Fall kann Flimmern sogar epileptische Anfälle verursachen.

Folgende Maßnahmen helfen, Flimmern zu vermeiden:

  • Hochfrequente elektronische Vorschaltgeräte

  • Anschluss der Beleuchtungsanlage an drei verschiedene Außenleiter

  • Pulsweitenmodulation beim Dimmen von LEDs: Dabei werden die LEDs schnell ein- und ausgeschaltet, um die Helligkeit zu verändern. Je schneller das passiert, desto geringer ist das Risiko für Flimmern.

Besonders häufig kommt es bei dimmbaren Beleuchtungsanlagen zu Flimmern. Dann sollten Sie versuchen, den Trafo auszutauschen oder passende LED-Leuchtmittel bzw. -Dimmer kaufen. Vor allem bei hochwertigen Produkten ist Flimmern oftmals gar kein Thema, da bereits ein Vorschaltgerät oder ähnliches verbaut ist.

Betrieb und Instandhaltung von Beleuchtungsanlagen

Wenn Sie Ihre Büroräume mit einer neuen Beleuchtungsanlage ausstatten möchten, sollten Sie diese vorher gut planen. Speziell geschultes Fachpersonal kann von Beginn an Mängel ausschließen. Diese Investition lohnt sich, denn nachträgliche Änderungen sind wesentlich umständlicher und auch teurer.

Einmal in Betrieb sollte die Beleuchtungsanlage regelmäßig gewartet werden. Ein Wartungsplan hilft dabei, den Überblick über Wartungsintervalle zu behalten. Dazu zählt auch die Reinigung der Leuchten. Eine verschmutzte Lampe kann zu einer qualitativen Verschlechterung der Lichtleistung führen.

Zu guter Letzt gilt es, auch die Planungswerte – also die Werte bezüglich Farbwiedergabe, Lichtfarbe und Lichtstärke, die bei der Planung der Beleuchtungsanlage festgelegt wurden – messtechnisch zu überprüfen. In dem Zug wird dokumentiert, ob die Planungswerte eingehalten werden. Eine orientierende Messung kann beispielsweise durch geschultes Fachpersonal erfolgen.
Es gibt Seminare nach dem DGUV Grundsatz 315-201, welche Ihre eigenen Mitarbeiter für entsprechende Aufgaben befähigen. Selbstverständlich gibt es auch externe Dienstleister, die sich gern um entsprechende Messungen und Überprüfungen kümmern.

Für diese Messungen gibt es eine Reihe von Vorgaben, die Sie beachten sollten:

  • Verwendung eines Beleuchtungsstärkemessgeräts mindestens der Klasse C

  • Ausstattung und Anordnung des Arbeitsplatzes muss der späteren Nutzung entsprechen.

  • Durchführung der Messungen mit Mitarbeitern am Arbeitsplatz

  • Verwendung gleichmäßig verteilter Messpunkte

Sie sollten eine Messung aber nicht nur durchführen, wenn sie vorgeschrieben ist. Auch, wenn sich beispielsweise Mitarbeiter über die Beleuchtung am Arbeitsplatz beschweren oder der Verdacht besteht, dass die Beleuchtungsanlage gewisse Anforderungen nicht erfüllt, sollten Messungen zur Kontrolle erfolgen.

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Die richtige Umsetzung einer ergonomischen Beleuchtung am Arbeitsplatz

Vielen fällt es gar nicht so leicht, eine ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz umzusetzen. Immerhin gibt es verschiedenste Dinge, die dabei beachtet werden müssen. Aus diesem Grund haben wir für Sie eine Checkliste zusammengestellt, mit deren Hilfe Sie Ihre Beleuchtungslösung effizient verwirklichen können.

Schritt 1 – Analyse

Der erste Schritt auf dem Weg zu einer ergonomischen Beleuchtung am Arbeitsplatz ist die Analyse der aktuellen Situation. Am besten können Sie Maßnahmen umsetzen, wenn Sie den Ist-Zustand kennen. Folgende Parameter sollten Sie dabei untersuchen und festhalten.
Zunächst sollten Sie die Beleuchtungsstärke und Farbtemperatur messen. Am besten funktioniert dies mit einem Luxmeter bzw. Kolorimeter. Inzwischen gibt es allerdings auch Smartphone-Apps, die dabei behilflich sein können.

ZDanach sollten Sie die Lichtverteilung und -qualität unter die Lupe nehmen. Sehen Sie sich dazu ganz genau Ihre Leuchtmittel und deren Anordnung im Raum an. Achten Sie dabei auch auf Blendungen, Reflexionen und Schattenbildung.

Schritt 2 – Planung

Im zweiten Schritt geht es an die Planung. Damit Ihre Beleuchtung auch wirklich alle Anforderungen an die Ergonomie erfüllt, sollten Sie sich für diesen Schritt besonders viel Zeit nehmen. Beachten Sie bei der Auswahl Ihrer Beleuchtungsmittel folgende Aspekte:

  • Energieeffizienz

  • Lebensdauer

  • Farbwiedergabe

  • Flimmerfreiheit

  • Blendschutz

Natürlich dürfen Sie auch auf ein ästhetisches Design achten, aber vergessen Sie darüber wichtige technische Funktionen wie Dimmbarkeit und Einstellbarkeit nicht. Individuelle Einstellungsmöglichkeiten helfen dabei, dass Ihre Mitarbeiter Leuchten so anpassen können, dass sie das optimale Licht liefern.
Bei all Ihren Planungsschritten sollten Sie ganz besonders auf die Präferenzen und Bedürfnisse der Nutzer achten. Dabei geht es auch um die Sehaufgabe. Jeder Beruf und jede Tätigkeit geht mit anderen Anforderungen einher.

Schritt 3 – Umsetzung

Sie haben alle Schritte geplant und sind nun so weit, Ihre ergonomische Beleuchtung umzusetzen? Viele ziehen bereits zur Planung einen Profi hinzu. Spätestens aber bei der Umsetzung empfiehlt sich ein Spezialist. Dieser kann Ihre geplante Beleuchtungslösung so anbringen, wie Sie es sich vorstellen.

Zunächst erfolgt die Installation der Leuchten. Hierbei sollten Sie die Vorgaben des Herstellers befolgen. Ein Profi weiß, welche Aspekte es dabei zu beachten gibt.
Sind alle Leuchten fachgemäß installiert, können Sie mit der Einstellung fortfahren. Stellen Sie die Beleuchtung so ein, wie es für den jeweiligen Arbeitsplatz und die Bedürfnisse der Mitarbeiter am besten passt. Alternativ können Sie dies auch einem automatischen System überlassen, das sich an der Tageszeit orientiert.

Zu guter Letzt sollten Sie alle wichtigen Parameter noch einmal kontrollieren. Überprüfen Sie die Beleuchtung erneut auf folgende Aspekte:

  • Beleuchtungsstärke (per Luxmeter oder App)

  • Farbtemperatur (per Kolorimeter oder App)

  • Lichtqualität

  • Lichtverteilung

Fallstudien und Beispiele

Damit es Ihnen gelingt, eine ergonomische Beleuchtung im Büro umzusetzen, haben wir einige Beispiele zusammengetragen. Da sich die Kriterien von Raum zu Raum unterscheiden, gilt es, Einzelbüros, Gruppenbüros und Konferenzräume gesondert zu betrachten.

Einzelbüro

Das Einzelbüro macht ein besonders störungsfreies und konzentriertes Arbeiten möglich. Meist sind die Abmessungen jedoch sehr gering, wodurch sich weniger Möglichkeiten für Beleuchtungslösungen anbieten.

Besonders wichtig ist, dass der Schreibtisch im Fensterbereich aufgestellt wird. So ist eine ungehinderte Sichtverbindung nach draußen und eine ausreichende Versorgung mit Tageslicht möglich. Blendungen und Reflexionen stellen in Einzelbüros oftmals keine Schwierigkeit dar. Zudem können Mitarbeiter ihre Leuchten hier individuell einstellen, ohne auf andere Rücksicht nehmen zu müssen.

Folgender Leuchtenplan eignet sich für Einzelbüros:

stehleuchtenplan im Einzelbüro

Quelle: https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/642

Stehleuchten lassen sich flexibel positionieren und eröffnen so auch viel Spielraum beim Platzieren des Schreibtisches. Eine direkt-indirekte Stehleuchte sorgt für eine optimale Lichtverteilung, da sie sowohl direktes als auch indirektes Licht abgibt. Dabei strahlt das direkte Licht asymmetrisch, also in eine bestimmte Richtung auf einen begrenzten Bereich ab, was Blendungen und Lichtverschmutzung verhindert.

Direkt-indirekte Leuchten gibt es auch in anderen Bauformen wie Pendelleuchten, Tisch-Ansatzleuchten oder Lichtbänder.

Ergonomische Beleuchtung und Wirkung von symmetrischem und asymmetrischem Licht
symmetrisch gegen asymmetrisch

Quelle:https://www.ledyilighting.com/de/asymmetric-lighting-vs-symmetric-lighting/#What_Is_Asymmetric_Lighting

Zweipersonenbüro

Zweipersonenbüros gehen schon mit ein paar weiteren Anforderungen einher. In der Regel haben sie die gleiche Raumtiefe wie Einzelbüros, während die Raumbreite häufig nicht doppelt so groß ist. Daher sollten Schränke für zusätzlichen Stauraum in der Raumtiefe statt direkt hinter den Mitarbeitern angeordnet werden.

Auch in Zweipersonenbüro sollten die Schreibtische für ausreichend Tageslicht und eine Sichtverbindung nach außen in Fensternähe stehen. Oft werden sie im Block mittig zur Raumachse aufgestellt, woran schließlich die künstliche Beleuchtung ausgerichtet wird. Dies kann in der Praxis folgendermaßen aussehen:

Ergonomischer Leuchtenplan im Zweierbüro

Quelle: https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/642

Ergonomische Beleuchtung im Zweierbüro

Quelle: https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/642

Gruppenbüro

In Gruppenbüros arbeiten in der Regel Beschäftigte mit ähnlichen Aufgaben. Dadurch sind auch die Anforderungen an die Beleuchtung ähnlich. Struktur wird in solchen Räumen meist mithilfe von halbhohen Schränken oder Stellwänden geschaffen. So können mehrere Mitarbeiter harmonisch zusammenarbeiten.

Auch hier sind Tageslicht und eine gute Sichtverbindung nach außen wichtig, weshalb eine lange Fensterfront entlang der Schreibtische ideal ist. Künstliches Licht sollte vor allem im Schrankbereich und auf dem Verkehrsweg installiert werden. Das kann wie folgt aussehen:

Ergonomische Beleuchtung im Großraumbüro

Quelle: https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/642

Leuchtenplan im Großraumbüro

Quelle: https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/642

Konferenzraum

In Konferenzräumen geht es in erster Linie um Kommunikation und Präsentationen. Hier werden Besprechungen und Sitzungen abgehalten. Deshalb gelten in etwa die gleichen Anforderungen an die Beleuchtung wie in einem Gruppenbüro. Die Sehaufgaben sind sehr ähnlich.

In Konferenzräumen sind es vor allem vertikale und zylindrische Beleuchtungsstärken, die eine Rolle spielen. So können Gesichter und vertikale Flächen ausreichend ausgeleuchtet werden. Zudem sollten Sie spezielle Anforderungen, die sich aus der Verwendung von Präsentationstechniken ergeben, berücksichtigen. Schalt- und dimmbare Systeme erweisen sich als vorteilhaft, da Sie die Lichtstimmung damit individuell anpassen können.

Da Konferenzräume häufig eine Art „Aushängeschild“ sind und auch bei Feierlichkeiten genutzt werden, sollte die Beleuchtung ästhetisch ansprechend sein.

Leuchtenplan für Konferenzraum
Ergonomische Beleuchtung im Konferenzraum

Quelle: https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/642

Telearbeitsplatz

Bei einem Telearbeitsplatz handelt es sich um einen Arbeitsplatz, der im Privatbereich eines Beschäftigten, also als Homeoffice eingerichtet ist. Hier erledigt der Mitarbeiter seine Telearbeit für den Arbeitgeber.

In der Arbeitsstättenverordnung ist klar geregelt, dass hier die gleichen Anforderungen wie in einem Einzelbüro gelten. Die Beleuchtung sollte jedoch an den häuslichen Charakter des Raumes angepasst werden. Der Beschäftigte sollte daher bei der Auswahl der Leuchten miteinbezogen werden.

Lichtwirkung im Büro

Quelle: https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/642

Open Space Office / Offene Bürolandschaft

Die offene Bürolandschaft bringt viele Besonderheiten mit sich. Verschiedene Funktionsbereiche werden hier nebeneinander angeordnet. Die Sehaufgaben können recht unterschiedlich sein. Daher ist es hier besonders wichtig, individuell einstellbare Leuchten zu montieren.

Trotzdem die spezifischen Funktionen der verschiedenen Bereiche beachtet werden sollten, ist es ratsam, die Beleuchtung einheitlich zu gestalten. Folgendermaßen kann ein Leuchtenplan für Open Space Offices aussehen:

Ergonomische Beleuchtung - Leuchtenplan im Büro

Quelle: https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/642

Ausblick: Neue Technologien oder Trends in der ergonomischen Beleuchtung

Im digitalen Zeitalter ist es nicht verwunderlich, dass auch die Beleuchtung am Arbeitsplatz mit digitalen Lösungen optimiert wird. Neue Technologien, die zu großen Vorteilen führen, sind beispielsweise sogenannte Smart Lights oder IoT-gesteuerte Beleuchtungssysteme.
Doch worin liegen die Vorteile der genannten Technologien und wie lassen sie sich in den Arbeitsalltag integrieren? Wir erklären Ihnen im Folgenden, wie Smart Lights und IoT-Systeme den Arbeitsalltag verbessern können.

Smart Lights: Eine Revolution in der Arbeitsplatzbeleuchtung

„Smart Lights“ oder „Smart Lighting“ bedeutet übersetzt „intelligente Beleuchtung”. Man bezeichnet damit vernetzte Beleuchtungseinrichtungen, die auf Nutzerwünsche einstellbar sind.
Zudem lassen sie sich so programmieren, dass sie im Tagesverlauf auf Veränderungen in der Umgebung, z. B. der Lichtfarbe und -intensität des Tageslichts im Raum, reagieren und sich entsprechend anpassen. Das kann das Wohlbefinden der Mitarbeiter verbessern und zu mehr Leistungsfähigkeit führen.
Bei Smart Lights handelt es sich häufig um intelligente LED-Leuchten. Aber auch komplexe Lichtmanagementsysteme lassen sich auf diese Art und Weise nutzen. Sie können diese nicht nur per Lichtschalter steuern, sondern auch drahtlos über eine Fernbedienung, eine App für das Smartphone oder Tablet oder einen Smart Speaker nutzen.

Vorteile von Smart Lights am Arbeitsplatz

Der große Vorteil von Smart Lights ist, dass Sie diese häufig wesentlich präziser einstellen und bequemer steuern können als herkömmliche Leuchten.
Weitere Vorteile, die mit der Nutzung am Arbeitsplatz einhergehen, sind deren Sicherheit, Energieeffizienz und Vernetzungsmöglichkeiten.

Beispiele für Smart Lights am Arbeitsplatz

Individuelle Einstellungsmöglichkeiten von Leuchten am Arbeitsplatz durch den Nutzer sind sehr wichtig. Daher eignen sich Smart Lights vor allem für Tischlampen, die von Mitarbeitern individuell gesteuert werden können. Aber auch die Deckenlampen können mithilfe von Smartphone-Apps und Co. bedient werden. So ist eine schnellere und genauere Anpassung möglich.

IoT-gesteuerte Beleuchtungssysteme: Die Zukunft der Beleuchtung

„IoT“ steht für „Internet of Things“. Das „Internet der Dinge“ ist ein Sammelbegriff für Technologien, mit denen Sie physische und virtuelle Objekte miteinander vernetzen können, damit Sie effektiv zusammenarbeiten.

IoT gilt in der Beleuchtungsindustrie als eine Technologie der Zukunft. Hierbei werden Leuchten beispielsweise über ein Lichtmanagementsystem mit Sensoren kombiniert und über eine Cloud gesteuert. Auf diese Weise passen sich Beleuchtungssysteme nicht nur an das Umgebungslicht an. IoT-Systeme können auch auf folgende Faktoren reagieren und sich anpassen:

  • Umgebungstemperatur

  • Natürliche Lichtintensität

  • Raumvolumen

  • Verkehrsaufkommen

  • Atmosphärischer Druck

Vorteile IoT-gesteuerter Beleuchtungssysteme

IoT-gesteuerte Beleuchtungssysteme können die Effizienz und Ergonomie am Arbeitsplatz erhöhen. Sie passen sich an verschiedenste Einflüsse an – und das vollkommen automatisch. Sie müssen die Leuchten also nicht mehrmals am Tag manuell einstellen. Das passiert ganz von allein. Dadurch sind IoT-Systeme besonders nutzerfreundlich.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass IoT-gesteuerte Systeme dabei helfen, Energie zu sparen, da sie sich dank der Vernetzung an die Tageszeit und damit verbundene Menge an Tageslicht anpassen und somit nur so intensiv leuchten, wie aktuell nötig.

Beispiele für IoT-gesteuerte Beleuchtungssysteme am Arbeitsplatz

Das Internet of Things ist groß. Daher gibt es viele Lösungen, die Sie nutzen können, um Ihre ergonomische Beleuchtung zu optimieren. Eine Möglichkeit stellen Systeme dar, die eine Analyse von Bewegungen im Raum vornehmen und das Licht an die Anwesenheit der Nutzer im Arbeitsbereich anpassen. Da das System die Einstellungen vornimmt, liegen Beleuchtungsstärke und alle weiteren wichtigen Parameter im Normbereich.

Eine weitere Möglichkeit, IoT-gesteuerte Beleuchtungssysteme am Arbeitsplatz zu integrieren, ist die Anpassung an die Tages- und Jahreszeit. Manche Systeme erkennen, wie hoch die Sonneneinstrahlung aktuell ist und können das künstliche Licht so dosieren, dass es weder zu schwach noch zu stark ist. So werden sowohl Blendungen als auch eine zu geringe Helligkeit vermieden.

Häufig gestellte Fragen

Wie viel Lux sollten am Arbeitsplatz gegeben sein?2023-10-20T12:30:14+02:00

Das Arbeitsschutzgesetz schreibt eine Lichtstärke von mindestens 500 Lux auf der Schreibtischfläche vor. Die direkte Umgebung muss mit mindestens 300 Lux ausgeleuchtet sein.

Warum sollte der Arbeitsplatz gut beleuchtet sein?2023-10-20T12:29:19+02:00

Eine gute Beleuchtung kann das Wohlbefinden, die Kreativität, die Leistungsfähigkeit und die Konzentration von Mitarbeitern steigern.

Was gehört zu einem ergonomischen Arbeitsplatz?2023-10-20T12:28:23+02:00

Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist nicht nur mit ergonomischen Büromöbeln ausgestattet, sondern auch mit der korrekten Beleuchtung, welche auf den Nutzer, die Tätigkeit und die Umgebung angepasst und sich individuell auf die jeweilige Sehaufgabe einstellen lässt.

Wie sollte der Arbeitsplatz beleuchtet sein?2023-10-20T12:27:24+02:00

Gemäß der Arbeitsstättenverordnung sollte ein Büroarbeitsplatz ausreichend mit Tageslicht versorgt werden. Die künstliche Beleuchtung sollte je nach Tätigkeit hellem Tageslicht nahekommen, also 4000 bis 5500 Kelvin, 500 Lux und 90-100 Ra aufweisen. Außerdem sollte die Lichtverteilung im Raum gleichmäßig sein und die Leuchten nicht flimmern.

Was ist ergonomisches Licht?2023-10-20T12:26:27+02:00

Ergonomisches Licht ermöglicht eine optimale Lichtmenge, Lichtverteilung und Lichtqualität am Arbeitsplatz und fördert dadurch die Gesundheit, die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Außerdem entspricht es allen relevanten Empfehlungen und gesetzlichen Vorgaben und lässt sich individuell an den Nutzer, die Tätigkeit und die Sehaufgabe anpassen.

Fazit: Ergonomische Beleuchtung ist für einen gesunden Arbeitsplatz essenziell

Die richtige Beleuchtung hat einen erheblichen Einfluss auf viele Bereiche. Sie steigert das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter, was auch einen großen Vorteil für das Unternehmen darstellt.

Um eine ergonomische Beleuchtung umsetzen zu können, müssen Arbeitgeber einige Normen und Vorschriften berücksichtigen. Dank der Informationen und Tipps in diesem Artikel sollte es Ihnen jedoch gelingen, für die optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz zu sorgen. So geht gesundes Arbeiten!

Quellen

  1. https://www.bghm.de/arbeitsschuetzer/fach-themen/ergonomie-und-arbeitsgestaltung/beleuchtung
  2. https://www.immobilien-journal.de/wohntrends/lichttechnik/licht-am-arbeitsplatz/
  3. https://www.arbeitssicherheit.de/themen/arbeitssicherheit/detail/gutes-licht-am-arbeitsplatz-in-herbst-und-winter.html
  4. https://www.gse-system.de/aktuelles/beitrag/news/beleuchtung-am-arbeitsplatz-5-tipps-fuer-ein-effizientes-arbeiten/
  5. Deutsche Lichttechnische Gesellschaft: Lichtqualität – ein Prozess statt einer Kennzahl
    https://www.licht.de/de/grundlagen/beleuchtungsqualitaet/lichtfarbe
  6. https://www.zeit.de/karriere/beruf/2012-01/arbeitsplatz-licht-beleuchtung
  7. https://www.isolicht.com/led-farbwiedergabeindex
  8. https://www.licht-erlebnisse.de/magazin/was-ist-lichtflimmern/
  9. DGUV Information 215-442
    Anhang der Arbeitsstättenverordnung Nr. 6.1 Ziffer 4 und 8
    https://www.forum-verlag.com/blog-as/asr-a3-4-beleuchtung
  10. DIN-Norm DIN EN 12464-1
    https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Gesuender-leben-im-richtigen-Licht.html
  11. DGUV Information 215-211
    https://aug.dguv.de/arbeitssicherheit/tipps-gegen-blendende-sonne-und-hitze-im-buero/
  12. Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A3.4 „Beleuchtung und Sichtverbindung“ DGUV Information 215-10
    https://www.click-licht.de/Glossar/reflexionsgrad-definition
  13. https://www.trilux.com/de/beleuchtungspraxis/innenraumbeleuchtung/lichttechnische-kriterien-der-beleuchtung/begrenzung-der-blendung/abschirmwinkel/
  14. https://osning-licht.de/lichtfarbe-buero-5-tipps/
  15. https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/opinions_layman/artificial-light/de/index.htm
  16. https://www.vde.com/tic-de/verbraucherschutz/verbraucher/verbraucherschutz-beleuchtung
  17. https://led-flimmer.de/index.php/faq-lichtfimmern-flackern
  18. https://www.test.de/Epilepsie-Fehlzuendung-im-Kopf-17522-111669/
  19. https://www.bfs.de/DE/themen/opt/sichtbares-licht/wirkung/lichtflimmern-tla/lichtflimmern-tla_node.html
  20. https://www.trilux.com/de/blog/qualitaet-und-iot-fuer-bildung-und-buero/
  21. https://lenalighting.de/ueber-uns/wissensdatenbank/1815-iot-was-ist-das-iot-in-der-beleuchtung

Über den Autor

Nicolas Schultz, der Geschäftsführer von Schultz

Nicolas Schultz

Geschäftsführer

Durch seine Erfahrung und sein Fachwissen in der Möbelbranche weiß Nicolas, wie wichtig die richtige Ergonomie für die Gesundheit und Fitness der Menschen ist. Sein Ziel ist es, dass jeder Kunde gesund und fit bleibt und seine Arbeit oder sein Leben ohne Schmerzen und Beschwerden genießen kann. Neben seiner Leidenschaft für die Arbeit als Geschäftsführer fährt er gerne mit dem Fahrrad durch den Wald und liebt es, neue Orte zu entdecken. Sein Interesse für das Reisen hat ihm wertvolle Einblicke in verschiedene Kulturen und Lebensweisen gegeben.

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2024-10-30T18:14:00+01:00Kategorien: Ergonomie im Büro|
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