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Nicolas Schultz, CEO Familienunternehmen in der 5. Generation: das heiβt verantwortungsvoll Handeln mit gegenseitigem Respekt.

18.01.16

Betten-für-Flüchtlinge

Betten für Flüchtlinge

Vor einigen Monaten hat mitten in Europa ein Krieg begonnen. Die Kampfhandlungen, die nur wenige Tage dauern sollten und deren Ende nicht mehr absehbar ist. Ein bewaffneter Konflikt, der für Folgen auf der ganzen Welt gesorgt hat und dafür, dass sich laut www.statista.com knapp 8 Millionen Ukrainer auf der Flucht befinden (Stand Juni 2022). Gut 870.000 davon hat es bislang nach Deutschland verschlagen.

Damit befinden wir uns in einer Zeit, in der Dinge geschehen, von denen wir alle dachten, dass so etwas nicht mehr in dieser Form passieren würde. Auch wenn wir selbstverständlich unser normales Leben weiter leben wollen und müssen, können wir uns auf der anderen Seite überlegen, wie wir den Menschen aus der Ukraine helfen können. Denn auch wenn wir nicht der Auslöser für diese Situation sind, wenn wir nicht diejenigen sind, die all diese furchtbaren Entscheidungen in dieser Tragweite getroffen haben, können wir einiges tun; für diejenigen, die von jetzt auf gleich nur mit der Kleidung, die sie auf dem Leib oder im Rucksack tragen, ein neues Leben anfangen müssen.

Wir haben immer die Möglichkeit – und das ist bereits in großem Umfang geschehen – uns verantwortlich zu zeigen, indem wir die Folgen mittragen. Wir können schauen, wie wir für einzelne Flüchtlinge, die besonders von den Auswirkungen betroffen sind, unterstützen. Das kann den großen Unterschied machen. Das gilt gerade für die kommenden Monate, denn dieser Krieg wird morgen nicht vorbei sein.

Unterstützen auf jede Art und Weise

Vieles was gebraucht wird, ist knapp. Die Gelder fließen zäh, Wohnraum steht kaum zur Verfügung und auch die bürokratischen Mühlen mahlen zäh. Hat es in den ersten Wochen gereicht, warme Mahlzeiten, diverse Hygieneartikel und bequeme Betten für die Flüchtlinge bereitzuhalten, müssen die Menschen, die in Deutschland bleiben möchten, nun darin unterstützt werden, sich hier ein eigenständiges Leben aufzubauen.

Jeder Euro hilft
Fälschlicherweise steht die Geldspende ein wenig im schlechten Licht dar. Zu Unrecht. Wer weder Zeit noch Ideen hat, unterstützt seriöse Hilfsorganisationen dabei, genau an der richtigen Stelle gute Dienste zu leisten. Diese Organisationen können z. B. wichtige Medikamente ordern, an die der Normalverbraucher nicht herankommt (z. B. Antibiotika oder Verbandsmaterial) oder Nahrungsmittel wie Babymilch sowie Möbel wie Betten für die Flüchtlinge in großer Anzahl bestellen.

Ebenso falsch ist die Annahme, dass der eigene Zehner, den man übrig hat, keine große Hilfe darstellt. Ganz nach dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“ ist jede noch so kleine Spende Teil des großen Ganzen und kann die vorhandene Not, ganz gleich ob im eigenen Lande oder im Kriegsgebiet, lindern.

Sachspenden erwünscht
Viele Menschen leben im Wohlstand, umgeben sich mit mehr Dingen, als sie benötigen und tauschen aus, wenn sie etwas Neues möchten. Auf der anderen Seite stehen Bedürftige, die ein leeres Zimmer oder eine kleine Wohnung erhalten haben. Allein ihnen fehlen die Mittel, diese Räume einzurichten. Es mangelt an Einrichtungsgegenständen wie Tische und Betten für die Flüchtlinge, aber auch an vielen anderen Dingen wie Geschirr und Bettwäsche.

Gut erhaltende Sachspenden sind deswegen eine unbürokratische Möglichkeit, den zu uns geflüchteten Menschen einen Start in ihr neues Leben zu erleichtern.

Menschen aus der Ukraine eine Unterkunft anbieten
Nicht jeder hat diese Möglichkeit, aber viele Bürger haben das auf sehr bewundernswerte Weise in den ersten Wochen des Krieges dennoch möglich gemacht. Jeder noch so kleine Raum wurde genutzt, jede noch so kleine Kemenate möbliert und für die Gäste wohnbar gemacht. Es wurde zusammen gerückt, sich mit Händen und Füßen verständigt und organisiert, was für die ukrainischen Menschen nötig war.

Viele Menschen haben berichtet, was ihnen dieses noch so kleine bisschen an Rückzugsmöglichkeit bedeutet. Nachdem Sie in Flüchtlingsunterkünften, Turnhallen oder anderen Sammelstellen aufgefangen wurden, in denen selbstverständlich Betten für Flüchtlinge bereitgehalten wurden, aber wo kaum Privatsphäre möglich war. Jetzt genießen sie es, ein wenig Schutz im eigenen Zimmer für sich und ihre Kinder zu haben. Viele haben berichtet, dass sie erst mal viele Stunden geschlafen haben. Andere erzählten, dass sie endlich ungestört mit ihren Daheimgebliebenen in der Ukraine telefonieren konnten.

Auch wenn allen Beteiligten klar ist, dass es sich nur um ein Angebot auf Zeit handelt, muss einem als Helfer bzw. Anbieter von Wohnraum bewusst sein, dass die eingeladenen Gäste erst mal bleiben, denn wie bereits angesprochen, mahlen die Mühlen der Bürokratie langsam und Wohnraum war bereits vor Kriegsbeginn in Deutschland ein knappes Gut. Und auch wenn viele Geflüchtete nichts lieber tun würden, als die Reise in die Heimat anzutreten, werden viele auf sicherem Terrain verharren, bis sich diese Situation entschärft hat.

Häufig erfährt man aber als Helfender selbst eine große Unterstützung und ein Rädchen greift ins andere. Während man vielleicht ein freies Zimmer oder eine kleine Anliegerwohnung zur Verfügung stellen kann, unterstützen Nachbarn und Freunde, die keinen Wohnraum im Angebot haben, mit Nahrungsmitteln, Kleidung und Betten für die Flüchtlinge.

Ehrenamtliche Unterstützung hilft
Auch wenn die Unterkunft für die Geflüchteten schon ein großes Maß an Sicherheit bedeutet, so bleiben die Herausforderungen auch nach vielen Wochen groß. Die Menschen haben begriffen, dass sie wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum in Deutschland bleiben und möchten sich einen Alltag aufbauen und eigenes Geld verdienen. Das bedeutet Behördengänge, Anerkennung der eigenen Berufsabschlüsse, Bewerbungsgespräche, Einschulung der Kinder u. v. m. Es fehlt den Betroffenen an Kenntnissen, wie all das bei uns läuft und selbstverständlich an der Fähigkeit, sich auszudrücken.

Wer Menschen aus der Ukraine keine Unterkunft anbieten kann, keine Sachspenden in petto hat und selbst über wenig Geld verfügt, kann vielleicht mit ein wenig Zeit unterstützen. So können Ukrainer*innen bei Behördengängen begleitet werden, oder man hilft dabei außerhalb eines Sprachkurses die deutsche Sprache schneller zu erlernen. In solchen Momenten kommt es darauf an, für jemanden in Not dazu sein, ihm menschlich zu begegnen.

Vieles von all dem ist hier in Deutschland bereits zuverlässig angelaufen. Die Resonanz auf die ukrainischen Flüchtlinge war groß. Aber gerade weil nun immer deutlicher wird, dass dieser bewaffnete Konflikt nicht heute oder morgen vorbei sein wird und wir auch im eigenen Land die Auswirkungen dieses Feldzuges zu spüren bekommen, ist es wichtig, dass die Bemühungen weitergehen. Denn dieser Krieg geht uns alle an.